Ohne uns zu informieren, hat die Agentur mal wieder das Programm geändert und die fakultative Tour der 6 Pyramiden einfach gestrichen, angeblich natürlich aus Sicherheitsgründen, wie sich jedoch herausstellte nur weil Ihnen bei den beiden vorherigen Tagen die Zeit für die Ausflüge nicht gepasst hat und man nun alles etwas verschieben musste damit es wieder passt. Da fällt dann eben einfach mal etwas fakultatives einfach aus. Nun lasse ich mich von so etwas ja nicht aufhalten und plane eben auf eigene Faust. Inge meinte dann, sie könnte ihren ägyptischen Freund mal fragen, und der organiserte für uns auch gleich eine Tour zu den noch fehlenden Pyramiden. Geplant war eigentlich nur eine Tour nach Daschur zu der Roten und der Knickpyramide, jedoch hatte da wohl irgendeiner etwas falsch verstanden und machte sich auf den Weg zu der viel weiter entfernten Meidum Pyramide. Auf dem halben Weg hatte man den Fehler dann entdeckt und beschlossen diese nun doch auch gleich noch mit zu machen, nachdem man ja nun schon fast da ist. Wir besichtigen also als erstes eine der Pyramiden welche laut Agentour aus Sicherheitsgründen gesperrt sein sollte und nicht angefahren werden darf. Die Pyramide selbst steht mitten im Niemandsland, ca. 65 Kilometer unterhalb von Cairo, hat eine ursprüngliche Höhe von 93,5m (Heute 65m) und stammt aus der 4. Dynastie 2620 v. Chr.. Vom Eingang führt eine steile Treppe bis hinunter auf den Grund. Hier befindet sich dann auf gleicher Ebene ein kleiner Vorraum welcher dann zur eigentlichen Grabkammer führt. Hier haben sich im Dach graue Fledermäuse eingenistet, und wir fragen uns, wie die bis hier herunter gekommen sein können.

Nach der Besichtigung geht es mit polizeilichem Geleitschutz zurück bis zur Autobahn die wir in Richtung Daschur fahren. Ca. 15km vor unserem Ziel verlassen wir diese und es geht weiter über eine abenteuerliche Straße bis zu den beiden Pyramiden von Daschur. Wir kommen um 15:45 Uhr gerade noch in den Park, der eigentlich um 16:00 Uhr schließen sollte, dürfen aber noch hinein und so geht es auf die erste Pyramide zu. Wir erklärem dem Fahrer das wir eigentlich erst zu der weiter entfernteren wollten und so schlägt er einfach einen Weg über die Sandpiste auf diese Pyramide zu ein. Nach ein paar hundert Metern stellt er fest das es da irgendwie nicht hin geht, ich schaue kurz auf Maps nach und finde die richtige Straße hinter der anderen Pyramide. Also die Sandpiste wieder zurück und zur ersten Pyramide. Dort steigen wir kurz aus um Fotos zu machen als der Parkwächter fragte ob wir denn nicht hinein gehen wollen. Ich erkläre ihm das es doch schon zu spät ist da der Park ja dann zumacht und wir auch noch weiter zur anderen Pyramide wollen. Er meinte nur, alles kein Problem, schaut Euch in Ruhe diese an und dann könnt Ihr noch immer zur anderen hinter fahren. (Für ein entsprechendes Trinkgeld geht hier eben alles). Also steigen wir auch zur roten Pyramide auf um in diese einzusteigen. Ähnlich wie bei der ersten geht es steil hinunter, hier jedoch dann noch einmal mit zwei kleinen Aufstiegen bis zur Grabkammer. Die Rote Pyramide ist ebenfalls aus der 4. Dynastie mit einer ursprünglichen Höhe von 105m (Heute 100m).

Schweißgebadet kommen wir von der Innenbesichtigung zurück und fahren weiter zur letzten Pyramide für den heutigen Tag, die Knickpyramide unterscheidet sich wegen ihrer durch Bauprobleme verursachten einzigartigen Form von allen anderen Pyramiden und hat daher rührend auch ihren Namen. Wir besichtigen diese von außen und als wir auf den Eingang zu kommen ruft uns der Wächter zu "beeilt Euch dann könnt Ihr noch schnell rein". Also flott die Stufen zum Eingang erklommen um der Einladung zu folgen. Es geht hier wie in den anderen beiden erst mal einen langen Treppengang hinunter bis zum Boden der Pyramide, hier jedoch dann gleich wieder eine steile Treppe hinauf in eine hohe Vorhalle. Hier einen hölzernen Treppenturm hinauf zu einem schmalen, ca. 10m langen Durchgang der teilweise steil nach oben geht. Am Ende wieder eine breite Halle mit einer großen Treppe, welche dann schließlich zur eigentlichen Grabkammer führt. Oben angekommen blinken schon die Lichter die anzeigen das wir zurück müssen und so geht es den ganzen Weg wieder zurück zum Ausgang.

Noch ein paar schöne Bilder im Sonnenuntergang und dann geht es nach einem doch noch erlebnisreichen Tag wieder zurück aufs Schiff.