So nun sind wir wieder auf dem Festland angekommen und begeben uns
mit großen Schritten wieder gen Süden zu. Die nächsten geplanten Stopps
sind ein paar Hundert Kilometer entfernt, so sagt unser Navi - nimm die 80
bis zur E6 und die dann durch das Land nach unten gebrochen. Na ja da wir aber
nicht hier sind um einen Schnellstrecken Kilometerrekord aufzustellen sondern um
das Land zu entdecken entschließen wir uns dann doch lieber die Küstenstraße
zu fahren, auch wenn das gute 250 Kilometer mehr werden. Erst mal kurz noch
vollgetankt und Getränke eingekauft. Hier lief uns doch auch schon wieder so ein
leckeres gegrilltes Hähnchen über den Weg, dass natürlich gleich auch noch für das
Mittagessen mitgenommen werden musste. Und dann ging es über die 80 raus aus
der viel zu modernen Stadt, die gar nicht nach hier oben passt. Nun haben wir auch mal
eine der ersten Videomautstationen überquert, da leider keine Straße ohne Maut aus
dem Ort herausführte. Mal sehen was da an Kosten auf uns zu kommt.
Nach ein paar
Kilometer biegen wir dann in die 17 ein und stellen dabei fest das es sich hierbei um
eine Scenic Route von Norwegen handelt. Denken mal dann kann diese nicht so schlecht
gewählt sein und tatsächlich bereits nach knapp 5 Minuten Fahrt noch weiter von der Stadt weg,
ganz tolle Natur mit herrlichen Bächen und Wasserfällen. Es ist ein ständiger Wechsel zwischen
Berglandschaft und den Küstenstraßen um die Fjorde herum. Als wir durch ein langes sehr breites Tal
fahren kommt plötzlich ein Sturm auf wie wir noch nie einen erlebt haben. Die Böen sind so
stark das ich das Wohnmobil nur mit aller Kraft auf Spur halten kann sodass ich mit extrem reduzierter Geschwindigkeit
dahin wackle. Nach so 6 Kilometern sind wir duch das Tal und alles ist wieder normal. Dann
wieder einmal ein ewig langer Tunnel und am Ende ein wunderbarer Blick auf eine
der Gletscherzungen des zweitgrößten Gletschers Norwegens. Uns ist nun klar das sich trotz des
immer noch schlechten Wetters der Umweg auf jeden Fall schon gelohnt hat.
Dann plötzlich endet
die 17 an einer Fähre. Wir reihen uns ein und verputzen erst einmal das Hähnchen bis die Fähre kommt.
Gerade rechtzeitig fertig mit Essen kommt diese dann auch schon. Ganz unkompliziert werden
alle verladen und dann geht es schon los zur anderen Seite. Nach 10 Minuten Überfahrt
geht es auf der anderen Seite mit der 17 weiter über die eben erreichte Insel. Am Straßenrand
den ersten Troll erblickt, aber leider kein Platz zum Anhalten für ein Foto. Nach 28 Kilometern
Fahrt einmal quer durch die Insel wieder Ende der Straße und auf eine Fähre. Auch hier warten
wir nur kurz bis Diese kommt.
Diese Fähre ist eine Stunde unterwegs, so begeben wir uns nach oben an Deck um die Zeit dort zu verbringen
und die felsige Fjordlandschaft nun vom Schiff aus zu betrachten. In der Hälfte der Fahrt überqueren
wir dann wieder den Polarkeis und verlassen die Arktis. Ein Globus am Rand der Felsen, ähnlich wie
dieser vom Nordkap, weißt hier auf die Stelle des Polarkreises hin. An Deck finden wir ein Büchlein:
Reisehandbuch Kystriksveien FV.17 - Die Fährstraße - Eine der schönsten Reiserouten der Welt.
Na da haben wir wohl ganz unbewusst mit unserm ignorieren des Navi Vorschlags einen Jackpot gelandet.
Wir planen hier gleich noch mal alles um, um die nächsten Tage der Route weiter zu folgen.
Nach dem Verlassen der Fähre, fahren wir noch ein paar Kilometer bis zu einem Parkplatz beim
Heeresküstenfort Gronsvik, eine der am besten erhaltenen deutschen Militäranlagen aus dem 2. Weltkrieg.
Wir besichtigen bei starken Wind einen Teil des Fort und bleiben dann gleich hier zum Übernachten stehen.
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