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Tag 20 · 09.05.2023
Narva (EST) - Helsinki (FI)

Tagesetappe:

Gesamtstrecke:

327,0 km 6018,2 km


Tagestour:



Da unser Visum für Russland ab Mitternacht gültig ist und wir schon mitbekommen hatten das die Wartezeiten an der Grenze sehr lang sein können, packen wir uns um 22:00 Uhr schon mal, in der Hoffnung das es Nachts etwas schneller geht. Also los zur Grenze, und da stehen wir nun erst mal vor geschlossenen Gittertoren, Schranken und roten Ampeln. Nichts tut sich, bis nach so 10 Minuten endlich mal Einer raus kommt. In gebrochenemm Englisch erzählt man uns das wir irgendwo 3 Kilometer weg von hier zu einem Warteplatz fahren müssen, dort registriert werden und wenn dann unser Kennzeichen erscheint, können wir noch einmal hier her kommen um das Gate zu passieren.
Gut dann also dort hin - Ein riesiger Ummauerter Platz, mit einer Schranke. Diese öffnet sich als wir anfahren, also einfach mal rein. Drinnen dann nur ettliche Busse und Lastwagen aber nicht ein anderes Auto zu sehen und kein Hinweis wie das hier weitergeht. Ganz hinten irgendwo erspähe ich dann eine rot leuchtende Tafen und fahre einfach mal darauf zu. Tatsächlich ist hier ein Schalter in dem auch einer sitzt. Ich gehe hin und frag wie das weiter geht. Der fragrt mich nach meinem Kennzeichen und meint dann, "ja das ist schon registriert, Sie können jetzt entweder 5 Euro bezahlen und bekommen den nächsten Spot zugewiesen, oder (nachdem nichts los ist) Sie warten 10 Minuten bis Ihr Kennzeichen auf der Tafel erscheint und können dan zur Grenze fahren". Wir warten die 10 Minuten die dann fast 20 wurden und ab ging es wieder zur Grenze. Dort angekommen schaltete die Ampel dann auch gleich auf Grün und die Schranken und Tore gingen auf.

So nun ist der erste Schritt getan und wir stehen schon mal an der Ausreise von Estland. Dann erst mal Fahrzeugkontrolle. Alle Klappen und Türen werden kontolliert (könnte ja jemand was nach Russland ausschmuggeln wollen, klar - vor allem nach Russland rein'! ) Dann erst mal den Fahrzeugschein geprüft, ettliche Fragen über das Auto und dann auch mal die Pässe geprüft. Man stellt fest das wir noch zu früh dran sind da das Visum erst in 50 Minuten gilt. Erst meint der Herr wir müssen wieder raus aus der Grenze und um Mitternacht noch mal kommen, besinnt sich dann aber doch noch und lässt uns durch mit dem Hinweis das wir bis Mitternacht auf der vorderen Hälfte der Brücke warten müssen bevor wir Diese überqueren. Also erst mal nun noch 45 Minuten warten.

Um Punkt Mitternacht rollen wir dann über den Rest der Brücke nach Russland. Hier keinerlei Beschilderung und wir fahren mal einfach nach Gefühl. So stehen wir nun vor 3 Stop Schildern (Ja die schreiben Stopp noch mit einem P) und warten. Nichts passiert, keiner kommt. Als uns dann ein Auto einfach überholt, interessieren mich die Schilder auch nicht weiter und ich fahre einfach zu. Siehe da und plötzlich regt sich was und einer winkt mir zu wo ich hin soll,da ich natürlich auf die falsche Spur gefahren bin. Es heißt anhalten an einem Kontrollposten. Hier erst mal Passkontrolle und Ausstellung des Einreisezettel den wir beide unterschreiben müssen. Auch der Fahrzeugschein wird buchstäblich unter die Lupe genommen. Dann dürfen wir ein paar Meter weiter bis zum nächsten Posten vorrücken. Hier stehen wir wieder wie Heinblöd herum, ständig laufen zwei Beamte an uns vorbei aber keiner macht einen Anschein auch nur irgend etwas mit uns zu tun zu haben. Als es mit zu blöd wird und ich einfach mal aussteigt, kommt der eine auf mich zu und schwallt ohne Punkt und Komma in russisch auf mich ein - ich verstehe natürlich jedes Wort (nicht !!!). Hallo, Bitte und Danke hätte ich ja gekonnt, aber das war nicht mit dabei. Verzweifelt gibt er auf und verweist mich an das Postenhäuschen mit den Worten "B Officer" na das hab ich nun kappiert. Nach ein paar Minuten kommt jemand der Englisch spricht.

Der meint nun ich müsse ein Zollformular für das Auto ausfüllen, als das getan ist verschwindet er im Häuschen und fragt noch was ich sonst noch dabei habe. Ich meine bissl was zu Essen und Wein. Nun meint er warten im Auto weil es hier zu kalt ist. Das dauert dann erst mal eine ganze Weile. Nun kommt die "Labertasche" von vorhin wieder und meint Kontrolle, Türen öffnen. Ich öffne die Beifahretüre, er schaut hinein und meint cabaka ? - Das Wort für Hund ist mir geläufig und ich Antworte mit einem Da (Ja). Grinsend geht er zum Schalter und meint hier noch mal cabaka zu dem Officer. Der pfeift mich heran und fragt mich warum ich nicht gesagt habe das wir einen Hund dabei haben. Ich meine nur hat bisher nirgends jemanden interessiert also ging ich davon aus das dies auch hier so ist. Er klärt mich auf das dies nicht so ist und der Hund eine eigene Zollanmeldung benötigt, außerdem muß der Amtstierarzt kommen. Also die nächsten Papiere nun für Leia ausgefüllt - Gewicht und Handelspreis nicht vergessen - und dann wieder warten. Inzwischen kommt dann auch der Amtsarzt, ließt den Chip aus und macht Fotos vom Hund, dann verschwindet Der wieder.

Nun wieder die "Labertasche" die inzwischen erheblich ruhiger geworden ist weil er wohl nun endlich kappiert hat das ich ihn eh nicht verstehe, zum Kontollieren des Fahrzeug. Ein Blick in unseren Laderaum und wieder läuft er grinsend zum Officer, diesmal mit den Worten "Alkokol" . Nun fragt mich der Officer wieviel Wein es den ist. Ich meine so 15-20 Flaschen. Sichtlich blass geworden meint er es dürfen höchstens 5 Liter pro Person nach Russland eingeführt werden. Das funktioniert so nicht. Inzwischen hat sich auch der Amtsarzt noch eingeschalter der meint das Gesundheitszertifikat wäre an der falschen Stelle eingetragen und auch nicht mehr gültig. Wir müssten dies in Narva erst erneuern lassen und dürfen dann erst einreisen.
Also war das heute nichts mit Einreisen nach Russland. Es dauert noch mal eine gute Stunde bis wir dann endlich unsere Papiere zurück haben und rückwärts die Grenze wieder nach Estland verlassen. Hier bei der Einreise das gleiche "Geschisse" wir bei der Ausreise. Und um 3 Uhr früh sind wir dann wieder zurück in der EU und um eine Erfahrung reicher. Wir parken direkt am Parkplatz unterhalb der Grenze um noch eine kleine Mütze Schlaf zu bekommen.

Trotz der kurzen Nacht sind wir um halb 8 schon wieder auf den Beinen, beschließen aber den Tierarzt hier nicht für die Erneuerung des Dokuments aufzusuchen, sondern definitiv auf St. Petersburg zu verzíchten und diesen ganzem Mist mit der russischen Einreise sicher nicht noch einmal durch zu machen. Außerdem hätten wir ja erst mal einen Tag hier bleiben müssen um den ganzen Wein in uns zu schütten den wir nicht mit nach Russland nehmen hätten dürfen, ganz zu schweigen von dem Problem das eventuell noch auf uns zu gekommen wäre wenn ich dann den Revolver den ich mit mir führe (Ja klar mit Waffenschein, aber wer weiß) anmelden hätte müssen.

So geht es nun die 220 Kilometer zurück nach Tallinn um hier die Fähre nach Helsinki zu nehmen. Hier am frühen Nachmittag eingetroffen suchen wir uns einen schönen Parkplatz und schauen von hier wie es nun weiter geht.

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