teddyundkarin.de

Tag 06 · 30.07.2022
Wadi Musa - Wadi Rum

Tagesetappe:

Gesamtstrecke:

131,5 km 3736,7 km


Tagestour:

Heute ist es endlich so weit, um 7:30 Uhr geht es los zum Weltwunder nach Petra. Da wir recht zeitig dran sind und die Temperaturen um diese Jahreszeit bei über 43 Grad im Schatten liegen, haben sich nur sehr wenige Touristen hier her verirrt so kann man schöne Bilder machen ohne das alle paar Meter jemand vor den Objekten steht der grad Selfie Nummer 1.863.528 machen muß.

Es geht nun erst einmal gute 500 Meter durch die sengende Sonne durch eine breite Schlucht bis wir schließlich den eigentlichen Eingang zur Felsenstadt Petra erreichen. Von hier aus geht es noch einmal einen knappen Kilometer durch eine immer enger werdende, atemberaubende Schlucht aus rotem Sandstein bis plötzlich aus dem Nichts der große Platz mit der berümten Fassade des Schatzhauses vor uns erscheint. Eine wirklich beeindruckende Kulisse und man fühlt sich wie ein Tempelritter auf dem letzten Kreuzzug und hat das Gefühl das Indy (Indiana Jones) jeden Moment um die Ecke biegen muß. Nach ausgiebigem inhalieren der Eindrücke stelle ich fest das es gegenüberliegend auf den Felsen noch verschiedene Plattformen gibt von denen man das Monument von oben betrachten kann. Ich mache mich also auf dort hinauf zu klettern und werde auch sofort von mehreren Beduinen zurück gehalten die meinten "Ohne Führer dürfen die Felsen nicht betreten werden" - klar da will mal wieder Jemand abzocken. Ich zücke meinen Presseausweis und nach einem kurzen Blick darauf klopfte mir der welcher am lautesten halt geschrien hatte auf die Schulter und meinte "no Problem my friend just go" und ein Weiterer reichte mir sogar von oben eine helfende Hand über die ersten Stufen und so ging es hoch bis etwa zur Mitte des Felsen mit einer noch besseren Aussicht. Wieder unten angekommen fragte ich noch wie man ganz nach oben kommt. Und man meinte nur ganz außern herum und dann über 300 Stufen nach oben. So ging es dann erst mal mit der Gruppe weiter um die weiteren Eindrücke die noch vor uns lagen zu erkunden.

Es folgten noch einige Felsengräber, rießige Treppenstufen sowie ein Theater das wir von einem der Berge aus bestaunen konnten. Hier gab es einige wunderbare Farbschattierungen in den Felsen und teilweise sogar an den in die Felsen gehauenen Fasaden. Ganz hinten verließ ich die Gruppe dann um noch ein Stück weiter nach hinten, zur Königswand und dem Palastgrab zu gehen. Hier entdeckte ich dann auch ein Schild welches zum Weg der 300 Stufen zeigte und kurzentschlossen nahm ich die Herausforderung an. Mir kamen zwei Spanier entgegen die mir sagten das es ca. eine Stunde bis nach ganz oben sei. Ein kurzer Zeitcheck der mir sagte das ich es in 40 Minuten schaffen muss um wieder rechtzeitig den Rückweg anzutreten und so ging es frohen Mutes bei sengender Hitze eine Stufe nach der Anderen hinauf. Was man mir nicht sagte - das zwischen den Stufen auch noch mehrfach gerade Stellen ohne Stufen sind die den Weg natürlich um ein vielfaches verlängerten. Am Anfang noch voller Elan bleibt mir mehr und mehr die Luft weg, mein Getränk ist natürlich auch nicht mit dabei sondern gut verwahrt bei Karin in der Tasche und hier oben weit und breit kein Mensch. Je höher ich komme desto mehr komme ich außer Atem und etwa auf halbem Weg muß ich Rast machen und überlege ob ich nicht doch aufgebe und wieder umdrehe. Gut 3 Minuten Pause, das nach Luft keuchende Wahlroß hat sich wieder gefangen und weiter geht es beherzten Schrittes dem Gipfel entgegen. Ein kurzer Fotostopp um das Theater aus dieser Höhe aufzunehmen und nun geht es etwas flacher weiter Richtung Ziel. Einige motivierende Wegweiser deuten darauf hin das es nun immer näher kommt und eine Person die mir entgegen kommt mein "another 5 Minutes and you got it". Glücklicherweise geht es von hier aus nun auf der anderen Seite des Berges nach unten, so nun zumindestens kein Aufsteigen mehr nötig sondern es heißt nur noch Strecke nach unten machen. Nach gut 35 Minuten habe ich das Ziel dann erreicht und mein Ego klopft der Seele auf die Schulter. Hier oben hat sich einer der Beduinen ein Lager eingerichtet und der Ausblick ist gigantisch. Wir schwätzen eine Weile und ich kaufe Ihm für 2 Dollar eine viel zu teure Dose "ice cold" Coke ab die in nun dringend nötig habe und frage ihn ob es einen anderen Weg nach unten gibt als wieder ganz außen herum zu laufen. Er meinte ja schon, gerade aus hinunter durch die Schlucht aber das da nur die Beduinen selbst rauf und runter gehen weil das viel zu gefährlich ist. Wir diskutieren eine Weile herum und dann führt er mich doch zum Zugang der Schlucht, so daß ich am geraden Weg nach unten steige und unten sogar noch vor dem Letzten aus der Gruppe wieder am Ausgangspunkt angekommen bin von dem aus es dann die 1,5 Kilometer wieder zurück bis zum Bus ging.































Die Abstieg Schlucht von Oben

Es geht zum Mittagessen und dann 2 Stunden durch die Wüste bis nach Wadi Rum. Hier gibt es erst einmal einen Fotostopp an den sieben Säulen der Weisheit und dann beziehen wir unsere "Zimmer" in einem Zeltdorf in Mitten der Wüste.

Die Gruppe hatte dann eine Jeepfahrt gebucht zu der wir eigentlich gar nicht mit wollten, jedoch meinte der Guide als ich viel Spaß wünschte "wie du fährst nicht mit? Das geht ja gar nicht, steig ein ich brauch doch meinen Reiseleiter". So geht es also ungeplant noch einmal los auf eine 3 Stunden Jeep Tour durch dieser Naturreservat mit den riesigen Schluchten in denen der Marsianer, Star Wars und einige andere berühmte Filme gedreht wurden. Am der Lawrence von Arabien Schlucht gibt es Tee in einem Beduinenzelt und dann genießen wir den Sonnenuntergang von einem Felsen aus, mitten im Nirgendwo der Wüste. Zurück im Zeltlagen dann BBQ und eine kleine Folkloreshow der Beduinen.

7 Säulen der Weisheit

Wadi Rum

Wadi Rum

Wadi Rum

Wadi Rum

Zurück